Gründung der Kinderfreunde Gratkorn

"Es muss das Ziel unserer Tätigkeit sein, die Kinder empfänglich zu machen für alles Gute und Schöne,
sie zu guten Menschen machen, ihre Bedürfnisse wecken für höhere Genüsse als den Trunk in rauchiger
Wirtshausstube mit seiner Leib und Seele vergiftenden Atmosphäre".
(Anton Afritsch)
Gründer Anton Afritsch
Das Ziel war es, zu versuchen, diesen Kindern eine Chance für einen verbesserten Lebensstart zu ermöglichen.
Die Kinderfreunde Gratkorn wurden am 28. Mai 1922 als "Arbeiter-Verein Kinderfreunde" gegründet. Der erste Obmann war Hans Lafer. Die Notwendigkeit der Gründung leitete sich von den Missständen der damaligen Zeit ab und von der Tatsache, dass Kinder ohne Schutz und ohne Rechte aufwuchsen. Zum einen waren die Eltern zur Zeit der Jahrhundertwende überhaupt nicht in der Lage, auch nur irgendetwas für die Erziehung zu tun; sie waren schon mit der Aufgabe überfordert, die primitivsten leiblichen Bedürfnisse ihrer Kinder zu befriedigen, weil den Arbeitern nicht nur die Zeit, sondern auch die Mittel fehlten. Und zum anderen konnten die Lehrer bei der immer wachsenden Zahl der Kinder kaum ihren Aufgaben nachkommen.
Unter Beteiligung der Kinderfreunde Gösting, die mit den "Pfeiferlbuben" anmarschiert waren, fand um 3 Uhr am Nachmittag die gründende Versammlung in der Werksrestauration statt.
Folgender Vereinsvorstand wurde gewählt:
Hans Lafer Obmann
Johann Fabian Obmannstellvertreter
Lorenz Stachl Kassier
Julius Werner Schriftführer
Ludwig Vrecier Reiseausschuss
Sofie Mandl Bücherei
Anton Kamper Kontrolle
Fritz Bäck Kontrolle
Einige Funktionäre waren auch politisch aktiv, so der damalige sozialdemokratische Bürgermeister von Gratkorn Anton Kamper. Aus den anfänglichen Bemühungen beherzter Gratkorner ist bald eine Organisation entstanden, die das gesellschaftliche Leben in Gratkorn in vielfacher Weise nachhaltig beeinflusst hat.