Kinderfreunde»Geschichte»1947 ein Neuanfang

Neuanfang

Sofort nach dem Ende des 2. Weltkrieges stellten sich wieder viele Mitarbeiter in den Dienst der Kinder, damit der kontinuierliche Wiederaufbau beginnen konnte. Und am 19. Juli 1947 wurde der Rechtsbestand der Kinderfreunde Gratkorn von der Vereinsbehörde unter der Aktennummer SD-IV-Ver 6a 40/3 1947 nicht untersagt. Die Organisation wurde binnen kurzer Zeit auf eine tragfähige Basis gestellt, der Hortbetrieb wurde wieder aufgenommen, um den Kindern in der Not der Zeit einige frohe Stunden zu bereiten. Obmann der ersten Stunde war Anton Brandstätter, der schon vor dem Krieg die Entwicklung der Ortsgruppe nachhaltig beeinflusst hat.

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Helene Haider

Haider Helene, 1945: Betreuerin im Hort

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Rückgabe

Durch den Rückgabevergleich der Republik vom 15. März 1949 wurde die Liegenschaft für den Restitutionsfonds der sozialdemokratischen Organisationen in Wien einverleibt. Obwohl die Ortsgruppe Gratkorn legitime Nachfolgerin des im Jahre 1935 aufgelösten Vereines gewesen ist, wurde im September 1949 nicht diese, sondern die Landesorganisation Steiermark als Nachfolgerin anerkannt und somit Eigentümerin der Liegenschaft.

 

Dadurch entstand im Rahmen der Verhandlungen zum Bau des neuen Kinderfreundeheimes aus Sicht der Kinderfreunde Gratkorn Rechtsunsicherheit. Die Landesorganisation hat niemals Geld für die Umbauten, Neubauten oder Renovierungen verwendet, wohl aber die Kinderfreunde Gratkorn oder die Marktgemeinde oder andere Gönner. Niemand in Gratkorn hätte diese Situation verstanden und aus diesem Grund wurde in langwierigen und komplizierten Verhandlungen der Landesorganisation, die als Eigentümerin der Liegenschaft im Grundbuch vermerkt ist, ein unkündbarer Bestandsvertrag für 99 Jahre abgerungen. Sowohl dieser Vertrag, als auch ein Vorkaufsrecht für das Grundstück und vor allem das Superädifikat auf alle Baulichkeiten sind im Grundbuch festgehalten. Für die Klärung dieser Frage mussten sich die Kinderfreunde Gratkorn um einen Rechtsbeistand bemühen. Die Kinderfreunde Gratkorn brachten sehr viel Geld für diese Angelegenheit auf, weil um etwas verhandelt werden mussten, das dem Rechtsempfinden nach ja eigentlich doch den Kinderfreunden Gratkorn gehörte. Grundstückseigentümer bleibt aber weiterhin die Landesorganisation der Kinderfreunde.